Von Veröffentlicht: 2. Juni 2023Kategorien: MAERA Insights4,4 min. Lesezeit

„Christian, was du für einen Tag planst, das machen andere in einer ganzen Woche …“, so meine Frau letzten Sommer im Urlaub. Ein gutes Buch lesen, eine ausgedehnte Fahrradtour mit der Familie machen, dann noch alleine mit dem Bike den Berg runterrasen. Ach ja, und noch ein wenig Ruhe. So sah meine Tagesplanung zum Beispiel aus. Typisch Christian eben. Im Urlaub. Im Alltag. Als Mann, Vater, Freund, Unternehmer. Was geht? Was erleben wir heute? Was machen wir? Ich bin so ein Mensch, der diese Energie in einen Raum reinbringt. Egal ob Freizeit, Arbeit oder Familie. 

Und mit diesem Drive bin ich aus dem Sommer rausgekommen und habe mich mit viel Freude in neue Projekte gestürzt, bin neue Ideen angegangen, habe fürs Unternehmen eine Strategie entwickelt. Es lief alles super. Bis – ja, bis es eben nicht mehr super lief.

Unternehmer im Stress

Plötzlich ging mir alles nicht mehr so leicht von der Hand. Die Herausforderungen, auf die ich mich mit viel Energie gestürzt hatte, setzten mich nun unter Druck. Egal, ob das die Herausforderungen für mich als Unternehmer waren oder private Dinge.

Kurz: Mir ging es so, wie es vielen Menschen geht, vielleicht ja auch dir, die in einer turbulenten Welt klarkommen müssen, die Verantwortung tragen, die den Spagat zwischen verschiedenen Rollen, Unternehmer, Dad, Ehemann etc. hinbekommen müssen.

Mein Akku war leer. So leer, dass meine Frau schon sagte: „Christian, was ist mit einem Arzt!“ Auch ich selbst war im ersten Moment erschrocken: Was war los, Burnout? Was ist, wenn ich wirklich einen Arzt brauche? Ich war gar nicht mehr ich selbst.

Was habe ich also getan? Drei Dinge, die ich dir unbedingt ans Herz legen möchte, damit du mit Druck gut klarkommst, als Unternehmer, als Mitarbeiter oder privat.

Gesunder Unternehmer 

Ich hatte in der Vergangenheit für eine solche Situation vorgebaut: Mich mit Dingen beschäftigt, die mir helfen, meine Batterie wieder aufzuladen. Allerdings war ich ein wenig wie der sprichwörtliche Bauer gewesen, der nur dann in die Kirche geht und zu Gott betet, wenn der Regen ausbleibt. Ich hatte es schleifen lassen. Etwas, was mir bei meinem Bike wohl nie passieren würde. Das halte ich immer tiptop. Aber so war das: Ich hatte nicht genügend auf mich aufgepasst. Ich hatte mich mitreißen lassen und meine Grenzen überschritten. Ich hatte die Dinge, die mir guttun, nicht beherzigt. Was ich nun änderte – und deswegen brauchte ich keinen Arzt.

Das Erste, was ich tat, was du auch unbedingt tun solltest, wenn dir der Druck, ob nun als Unternehmer oder in der Freizeit, zu schaffen macht: Suche dir Verbündete. Du brauchst ein Umfeld, das dich unterstützt. Ich ging also zu meinem Partner Elmar, sprach mit dem Team, und sagte ehrlich, was Sache ist und was ich brauche. Ich reduzierte meine Arbeitszeit für den restlichen Herbst. Und ich war so stolz und happy, solche Verbündeten zu haben, denn meine Ehrlichkeit wurde nicht als Schwäche sondern als Stärke angesehen. Ich habe genau den Rückhalt bekommen, den ich brauchte.

Dann tat ich etwas, womit ich nie hätte aufhören sollen: Ich meditierte wieder. Das ist das Zweite, was ich dir ans Herz legen möchte: Achtsamkeit. Auf dich achten. Auf die Dinge achten, die dir guttun. Dich selbst spüren. Dich mittels Achtsamkeitsmeditation (dieses Buch hier kann ich dir unbedingt empfehlen: https://www.amazon.de/Achtsamkeit-Die-höchste-Form-Selbstmanagements/dp/3941837753) mit Energie aufladen.

Und das Dritte, was ich mir in dieser Situation wieder bewusst machte – und ich glaube, dass ist etwas, was gerade viele Unternehmer, Entscheider, Manager, nicht auf dem Schirm haben: Dankbarkeit. Ich übte mich wieder in Dankbarkeit. Ich schrieb jeden Tag auf, für was ich dankbar bin. Kleine Dinge. Größere Dinge. Für was bist du alles dankbar? Das ändert Deinen Blick auf die Dinge grundlegend und ist für mich ein Schlüssel für ein erfülltes und glückliches Leben insgesamt.

Unternehmer mit neuem Drive

Ich glaube ja, dass es ganz vielen Menschen, ob Unternehmer oder Mitarbeiter, guttun würde, sich an diese drei Dinge zu halten. Mit Joggen allein kommst du mit dem Druck und den Herausforderungen nicht klar und hast dann auch nicht mehr die Kapazitäten, um zu verstehen, was alles an Veränderungen ansteht.

Resilienz ist wohl das Stichwort. Und die hast du, wenn du auf diese drei Dinge Wert legst: ein gesundes Arbeitsumfeld mit Verbündeten, die dir Rückhalt geben, eine innere Verbundenheit mit dir, Achtsamkeit, die du in der Meditation erlebst, und eben als Drittes die Dankbarkeit als eine Haltung.

Die Welt ist einfach turbulent. Alles, was um uns herum passiert, was auch den Menschen passieren kann, die uns lieb sind, fordert uns, kann uns, wenn wir nicht aufpassen, überfordern. Es kann dir und mir schnell passieren, mal auf dem Zahnfleisch zu gehen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir auf uns achtgeben. Unseren Batteriestand im Blick behalten. Bevor der Akku leer ist.

Christian

P.S. Kennst Du schon meinen Podcast „Unternehmer Dads“, den ich zusammen mit meinem Freund & Fellow-Unternehmer Hanno Poggemoeller mache? In einer Folge sprechen wir ausführlich über das Thema: Akku leer. Hör doch gerne mal rein. https://unternehmerdads.de