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Ich bin zu Gast in einem grossen Unternehmen aus der Kommunikationsbranche in Köln. Der Auftrag: „Wir machen jetzt agil, Transformation steht an, auch die Führungsebenen!“ … Doch mit offenen Armen werde ich nicht gerade von allen empfangen. Lediglich eine einzige Führungskraft, der Chief Marketing Officer, empfängt mich freudig: „Endlich. Ich wollte schon so lange die Agilität hier vorantreiben. Es gibt nur ein Problem …“ Er senkt die Stimme: „Die anderen Führungskräfte halten nicht so viel von dem Auftrag. Richtige Schnarchnasen, die verstehen noch nicht wirklich, was Agilität eigentlich bedeutet und ruhen sich nur auf ihrem sechsstelligen Jahresgehalt aus.“ 

Diese Einschätzung hinter vorgehaltener Hand, bestätigte meine Vermutung: Die Chefs hatten Angst. Angst um ihre Position, ihre Wirksamkeit in einem agilen Unternehmen. Sie malten sich agile Führung als Schreckgespenst an ihre graue Wand: Da machen doch alle was sie wollen! Chaos!

Doch dabei übersahen sie etwas Wesentliches. Etwas, was sicherlich auch für dein Unternehmen eine große Chance bedeuten kann …

Agile Führung –Bessere Ergebnisse und dabei mehr Spaß?

Ich holte eine enge Kundin von uns ins Boot, Maja. Sie arbeitet ebenfalls als Managerin in einem großen Digitalkonzern, allerdings bereits in einem sehr agilen Umfeld. Ich bat sie, in einem zweitägigen Impuls-Workshop von ihren Erfahrungen zu berichten. 

Und Maja erzählte: lebendig, von einem Standpunkt, der sie zum Vorbild für die Führungskräfte machte. Der Workshop war kein Vortrag für dieFührungskräfte. Er war ein Erlebnis. Am zweiten Tag nahm Maja uns alle mit in ihr Unternehmen: Bunte Zettel an den Bürowänden, mobile Arbeitsplätze – alle Räume sprühten nur vor Energie und Teamgeist. So funktioniert aktive Zusammenarbeit! Und: Auch hier gab es immer noch Chefs, die wichtig waren. Der Vice President, leger in Kapuzenpulli und Jeans gekleidet, hatte richtig was auf dem Kasten! Hier machte die Arbeit richtig Spaß. Alle wissen was zu tun ist und die Energie bei den Mitarbeitenden ist spürbar.

Selbstorganisation heißt nicht Führungslosigkeit!

Dieser Impuls-Workshop zusammen mit Maja öffnete den Führungskräften die Augen, lockerte ihre Krawatten und eng sitzenden Businesskostüme – diese beiden Tage nahmen ihnen die Unsicherheit. 

Agilität im Unternehmen, eine agile Führung, bedeutet nicht, dass alle tun und lassen, was sie wollen. Im Gegenteil: Gerade in flexiblen Unternehmensstrukturen wird eine gute Führung gebraucht. 

Selbst der Vice-President nahm sich Zeit für die Führungskräfte, die Gäste in seinem Unternehmen: „Es ist wichtig, mit welcher Haltung ihr führt. Wer braucht schon das ganze Business-Theater? Es geht um Ergebnisse. Agile Methoden helfen euch bei, klaren Strukturen, der Fokussierung und der Verkürzung der “Time to Market”.

Gute Führung heisst für mich auch ich selbst, authentisch sein. Kein Business Theater!

Durch eine offene Führung könnt ihr viel mehr bewirken als durch aufgezwungene Termine, durch einen steifen Umgang miteinander. So gelingen neue Perspektiven. Und bessere Ergebnisse.